
Maillardreaktion
Industrielle Schnellröstung klingt praktisch: große Mengen Kaffee in kurzer Zeit, auf bis zu 500 °C erhitzt. Aber genau das ist das große Problem. Die Bohnen werden außen dunkel, innen bleiben sie oft noch roh und hart – wie ein Kuchen, der außen verbrennt, bevor er innen durch ist. Was dabei auf der Strecke bleibt: Geschmack und Balance.
Man kennt das aus der Küche: Wer ein Brot oder ein Schmorgericht einfach nur schneller fertig bekommen will, indem er voll aufdreht, riskiert, dass außen alles anbrennt und innen kaum was passiert. Beim Kaffee ist das nicht anders.
Einer der wichtigsten Vorgänge beim Rösten ist die Maillard-Reaktion. Dabei verbinden sich Zucker und Eiweißstoffe und bilden die Röstaromen, die wir im Kaffee so lieben. Damit das passiert, braucht es Zeit und eine kontrollierte Temperatur.
Wird zu schnell oder zu heiß geröstet, entstehen zwar auch Aromen – aber oft bittere, unausgeglichene, verbrannte. Und es können Stoffe wie Acrylamid entstehen – ein Nebenprodukt, das als stark krebserregend gilt und bei zu hohen Temperaturen vermehrt auftritt.
Wir setzen deshalb auf die Trommelröstung. Die Bohnen werden 18 bis 25 Minuten lang bei maximal 220 °C schonend geröstet und ständig in Bewegung gehalten. So hat der Röster volle Kontrolle über die Aromaentwicklung
Und genau dadurch können sich hunderte Aromakomponenten entfalten: fruchtig, nussig, schokoladig, würzig – das ganze Spektrum eben. Diese Vielfalt kommt nicht von allein, sie entsteht durch Handwerk, Erfahrung und Zeit.
Schnellröstung mag günstiger und effizienter sein – aber sie geht auf Kosten von Geschmack und Gesundheit. Wer echten Kaffee will, greift besser zur traditionellen Trommelröstung.
Weil guter Kaffee Zeit braucht – und weil uns nicht egal sein sollte, was wir täglich trinken.